Der Klassenlehrer

Kinder brauchen Bindungen,

… denn sie suchen Orientierung. Das gilt im besonderen Maße für den Beginn der Schulzeit. Die Waldorfschule möchte den Kindern Zeit geben, solche verlässlichen Bindungen aufzubauen. Lernfreude, innere Sicherheit und Wertorientierung können darauf aufbauen. So ist es der Klassenlehrer, der das Kind am ersten Schultag empfängt, der es über lange Jahre täglich begleitet, von dem es sich schließlich am Ende der Klassenlehrerzeit allmählich löst und so zur ersten Stufe der Selbständigkeit findet.

Der Klassenlehrer sorgt für die Entwicklung des einzelnen Kindes, hält Kontakt zu den Eltern und koordiniert die Arbeit der Fachlehrer in der Klasse. Er unterrichtet die so genannten Kernfächer (Lesen, Schreiben, Rechnen, Naturkunde, Geografie und Geschichte) täglich über eine Doppelstunde im so genannten Hauptunterricht. Künstlerische Gestaltung des Klassenraumes, des Tages- und Jahreslaufes sowie der Feste stehen unter seiner Obhut.

Das Ziel ist, dass er mit den Kindern mitwächst und sich auf deren wandelnde Entwicklungsbedingungen einstellt. Deshalb muss der Lehrer selbst ein Lernender sein. Dieser Aspekt hat Vorrang vor der Kompetenz eines spezialisierten Fachlehrers. Im besonderen Maße muss er seine Sprache und sein Empfinden den positiven Aspekten der Welt zuwenden, ohne dabei Negatives zu vermeiden. Das Kind soll mit seiner Hilfe und durch sein Vorbild die Welt kennen, erkennen und lieben lernen.

Die Ausbildung zum Waldorflehrer erfolgt an speziellen Seminaren als Vollzeit- oder Postgraduiertenausbildung.

In unserem Hause bieten wir allen Interessierten, Eltern und Waldorflehrern eine hausinterne Seminarreihe an.